Episode 5 und 6 von Finn Ballard & von Kathi Hofer
Einführung & Moderation: Hildegard Fraueneder
Keltenmuseum Hallein,
Pflegerplatz 5, 5400 Hallein
Der Widerstand gegen das NS-Regime wurde lange Zeit auf den bewaffneten Widerstand reduziert. Jene Widerstandshandlungen, die vielfach von Frauen durchgeführt wurden – das Verteilen und Weitergeben von Informationen, das Aufrechthalten von Netzwerken, die Organisation von Flucht aus Gefängnissen und Lagern, die Versorgung und Unterbringung von Verfolgten, der Schutz von Angehörigen und vieles mehr – gerieten in ihrer Bedeutung erst mit einem umfassenderen Widerstandsbegriff in den Blick.
Bei der Podiumsdiskussion zum Internationalen Frauentag werden entlang konkreter Biografien von im Widerstand tätigen Frauen auch die Netzwerke und die spezifischen Formen der Zusammenarbeit diskutiert. Zudem wird auch darüber debattiert, welche Rolle damals das Frau-Sein spielte und welche Bedeutung dem Geschlecht in der Geschichtsschreibung seit den 1970er Jahren mit dem Einsetzen der Frauenforschung beigemessen wurde und beigemessen werden kann.
Erika Thurner, Politikwissenschaftlerin und Historikerin, von 1999 bis 2016 Prof. für Politikwissenschaft an der Universität Innsbruck. Zuvor war sie Assistentin am Institut für Neuere Geschichte und Zeitgeschichte an der Universität Linz, wo sie sich 1999 mit der Schrift Wiederaufbau der Salzburger Sozialdemokratie nach 1945 habilitierte. Forschungsschwerpunkte und zahlreiche Publikationen zu Nationalsozialismus, Minderheiten, Ethnizität und Nationalismus und vor allem zur Frauen- und Geschlechtergeschichte, u.a. zu Frauen im Widerstand gegen das NS-Regime. Zahlreiche Preise und Auszeichnungen.
Martina Gugglberger, Assoziierte Universitätsprofessorin am Institut für Neuere Geschichte und Zeitgeschichte der Johannes Kepler Universität Linz. 2017 Habilitation für das Fach „Neuere Geschichte und Zeitgeschichte“ mit der Habilitationsschrift Grenzen im Aufstieg, Frauenexpeditionen in den Himalaya 1955-2014 aus geschlechterhistorischer Perspektive. 2009 Promotion in Geschichte an der Universität Salzburg. Die Forschungsschwerpunkte umfassen Frauen- und Geschlechtergeschichte, Globalgeschichte, Sportgeschichte, Alpingeschichte, Missionsgeschichte, Nationalsozialismus, Biographieforschung und Qualitative Methoden, insbesondere die Oral History.
Nina Höllinger, Historikerin, seit 2009 im Verein Zeitgeschichte Museum und KZ-Gedenkstätte Ebensee als Historikerin in der Forschung und pädagogischen Vermittlung tätig. 2007/08 Forschungsarbeiten zum Projekt „Arisierung“ und Restitution jüdischer Liegenschaften in Bad Ischl. Ab 2019 umfassendes Forschungsprojekt über die jüdische Bevölkerung des Salzkammerguts, Publikation 2024.
In Kooperation mit dem Keltenmuseum Hallein und der Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024.